Gott ja – aber warum Jesus?
„Ich glaube ja auch, dass es Gott gibt. Irgendetwas Größeres als uns Menschen muss es ja geben. Aber was die Christen immer mit ihrem Jesus haben, verstehe ich einfach nicht…“.
So oder ähnlich denken und empfinden viele Menschen. Sie glauben an die Existenz Gottes, aber mit Jesus haben sie ihre Schwierigkeiten. Jesus gilt als Vorbild und Leitbild. Er wird als guter Mensch angesehen. Aber braucht man ihn denn, um an Gott zu glauben? Diese Frage stellen sich heute viele Menschen. Und immer mehr Christen sprechen in ihren Gebeten nur noch Gott an. Damit können sowohl Humanisten als auch Muslime zufrieden sein, ja, alle Religionen und religiösen Menschen.
Von Jesus Christus zu reden, wird heute gerne als fundamentalistisch abgewertet. Welch eine Unart begegnet uns da: Gott als Ansprechpartner – ohne Jesus. Das ist vom Neuen Testament her undenkbar. Man hat den Eindruck, dass auch viele Verkündiger das bewusste Gebet in den Kirchen nur noch mit Gott beginnen. Will man dadurch eine Türe offen halten, damit auch die mitsprechen können, die mit ihrem Gott nicht den Vater von Jesus Christus meinen?
Der Gefahr, dass Jesus hier relativiert und auf die Seite gestellt wird, ist sich wohl die Mehrheit der Christen (noch gar) nicht bewusst. Deshalb haben wir als Jahresmotto für 2015 folgende Parole gewählt:
Jesus im Fokus – die größte Liebeserklärung aller Zeiten
Wir möchten, dass Jesus Christus wieder in den Mittelpunkt gerückt wird. Ins Zentrum.
Blaise Pascal, das französische Universalgenie, sagte: „Jesus Christus ist der Inhalt von allem und der Mittelpunkt, wohin alles zielt. Wer ihn kennt, kennt den Grund aller Dinge.“
Ja, Jesus Christus ist der Brennpunkt der Geschichte, das Zentrum der ganzen Bibel, auf das alles hin ausgerichtet ist. Seine Anziehungskraft ist – nach den Berichten der Evangelien – enorm. Er wirkte wie ein Magnet. Viele Menschen waren von ihm angezogen, andere haben ihn abgelehnt. Seine Faszination besteht noch heute genau wie damals, als er seine ersten Jünger zu sich rief. Jesus konnte Menschen so ansprechen, dass sie alles verlassen haben und ihm gerne nachgefolgt sind, weil sie Gottes herzliche Liebe und Wertschätzung durch Jesus Christus erfahren haben.
Pastor Wolfgang Kraska hat Recht, wenn er sagt: „Als Jesus Christus die Welt betritt, ist es soweit. Die Liebesgeschichte Gottes ist auf ihrem Höhepunkt. Der Liebhaber höchstpersönlich löst das Problem der Trennung von seinen Geliebten.“
„So sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einzigen Sohn dahingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“ (Johannes 3, 16). Jeder Einzelne ist Teil der großen Lovestory Gottes – ob er sich dessen bewusst ist oder nicht. Jeder Einzelne ist aber auch gefragt, wie er auf die Liebe reagieren will, ob er das Diesseits und die Ewigkeit mit Gott gemeinsam verbringen will.
Pastor Achim Bothe