Ein brisantes Thema! Was gäbe der Mensch dafür zu wissen, was in der Zukunft geschieht? Was auf dieser Erde in 10 bis 20 oder 30 Jahren los ist? Die zuverlässigsten Aussagen zu diesem Thema macht die Bibel. Für die Einen ist das Thema „Endzeit“ so ein Dauerbrenner, dass sie fantasiert, berechnet und den Fahrplan festgelegt haben. Immer wieder passiert es, dass mit Jahreszahlen argumentiert wird. Man beruft sich etwa auf den AT-Propheten Daniel (Jahrwochen) und beginnt seinen Rechner mit Zahlen zu füttern. Aber die Kirchengeschichte liefert Beweise genug, dass Gott sich den Zeitpunkt der Wiederkunft seines Sohnes nicht entlocken lässt. Auch nicht durch viel Gebet, auch nicht durch ein geheiligtes Leben, auch nicht durch einen besonders vertraulichen Umgang mit ihm. Wir können die Wiederkunft Jesu nicht beschleunigen. Aber wir können unserem Herrn treu bleiben – bis zum Ende.
Leider hat der falsche Umgang mit dem Thema „Endzeit“ oft dazu geführt, dass auch Christen mit diesem Thema nichts mehr anfangen können. Das ist allerdings nicht die Lösung. Denn es gibt wirklich nüchterne, hilfreiche und hoffnungsvolle Aussagen der Bibel zu diesem Thema, mit denen wir uns in den nächsten Monaten beschäftigen wollen. Von daher ist es nicht fair, wenn wir schweigen oder das Thema falschen Mahnern und Endzeitfanatikern überlassen. Eines ist jedenfalls sicher: Es gibt eine Zukunft nach dem Ende. Die Wiederkunft Jesu ist nicht nur ein Ende, sondern auch ein Anfang.
Es ist also gut zu wissen, dass wir Christen eine Zukunft haben. Aber auch schon hier auf dieser Erde dürfen wir hoffnungsvoll in die Zukunft schauen, denn Jesus hat uns versprochen, bis zum Ende an unserer Seite zu sein. Wir wollen uns deshalb ebenso mit gesellschaftlichen Entwicklungen beschäftigen, die auch uns Christen betreffen. Wir brauchen einen geschärften Blick, sogar einen prophetischen Blick, um zu erkennen, was dran ist. Es geht um die Frage: Wie können wir als Christen unseren diakonischen und missionarischen Auftrag erfüllen?
Ja, wachsam sein und Verantwortung übernehmen – das ist unsere Aufgabe! Buchautor Bodo Riedel meint dazu: „Wachsam sein im Blick auf die Wiederkunft Jesu heißt nicht, auf die Uhr oder in den Kalender schauen. Ob wir wirklich auf ihn warten, zeigt sich nicht an Berechnungen, sondern an unserem Verhalten.“ Man muss ganz nüchtern sehen, dass die Verantwortung für die Erde bis zu dem Termin, an dem Gott ein Ende setzt, von allen Menschen getragen wird, von Christen und Nichtchristen. Solange wir nach Gottes Willen auf dieser Erde leben, müssen wir auch die Bedingungen gestalten, unter denen wir leben.
Als Freikirche haben wir eine gute Möglichkeit, die Zukunft mitzugestalten. Denn die Zukunft der Kirche ist nach Ansicht von Professor Jürgen Moltmann eher freikirchlich geprägt. Er sagt folgendes: „So wie die Entwicklung läuft, sehe ich, dass die Zukunft der Kirche eine freiere und freiwilligere sein wird. Wachstum, Veränderung und Mission seien keine Aufgaben der Landeskirchen von oben, sondern der Christen von unten. Die eigentliche Kirche ist die versammelte Gemeinde am Ort, die durch das allgemeine Priestertum der Glaubenden geformt wird. Kirche funktioniert auch ohne Landeskirchenämter. Die Bürokraten hindern und lähmen die Arbeit vor Ort. (Quelle: Ev. Nachrichtenagentur idea, 2. Januar 2014)
Zu unserem Jahresmotto 2014 „Christsein hat Zukunft – Wachsam sein und Verantwortung wahrnehmen“ haben wir im Rahmen des Bibelforums verschiedene Referenten eingeladen, die jeweils ihre eigenen Akzente setzen. Als Gemeindeleitung laden wir herzlich ein und freuen uns über eine rege Teilnahme.
Pastor Achim Bothe