Lasst uns heute mal gemeinsam Psalm 27 lesen: Vor Menschen mutig, vor Gott demütig (von David)
Der HERR ist mein Licht, er rettet mich. Vor wem sollte ich mich noch fürchten? Bei ihm bin ich geborgen wie in einer Burg. Vor wem sollte ich noch zittern und zagen? Wenn mich gewissenlose Leute in die Enge treiben und mir nach dem Leben trachten, wenn sie mich bedrängen und mich offen anfeinden – am Ende sind sie es, die stürzen und umkommen! Selbst wenn eine ganze Armee gegen mich aufmarschiert, habe ich dennoch keine Angst. Auch wenn sie einen Krieg gegen mich beginnen, bleibe ich ruhig und zuversichtlich. (V. 1-3)
Gott zieht sich in bösen Zeiten nicht zurück. Er bringt uns durch, er hält und er trägt uns, er deckt uns zu, auch wenn uns das Herz bis zum Hals schlägt. Wir stehen unter Gottes Schutz! Das Böse, das Leid werden nicht das letzte Wort behalten! Gott hat den Sieg!
Um eines habe ich den HERRN gebeten; das ist alles, was ich will: Solange ich lebe, möchte ich im Haus des HERRN bleiben. Dort will ich erfahren, wie freundlich der HERR ist, und still nachdenken in seinem Tempel. Er bietet mir Schutz in schwerer Zeit und versteckt mich in seinem Zelt. Er stellt mich auf einen hohen Felsen, unerreichbar für meine Feinde ringsumher. In seinem Heiligtum will ich Opfer darbringen, voll Freude für den HERRN singen und musizieren. (V. 4-6)
In den letzten Wochen mussten wir schmerzlich erfahren, dass wir nicht in das Haus des HERRN gehen konnten. Die Zelte Gottes waren unsere eigenen Wohnungen, in denen er uns beschützt hat. Das Lesen in der Bibel zuhause war uns ein Ort der Geborgenheit. Viele von uns sehnen sich nach dem Haus des HERRN, sehnen sich nach der Gemeinschaft mit den Brüdern und Schwestern und dem gemeinsamen Eintreten im Gebet vor unserem Gott. Unter Schutzvorkehrungen öffnen wir wieder unsere Gemeinde und feiern am 21. Juni zum ersten Mal wieder gemeinsam Gottesdienst – zusammen mit allen, die von Zuhause aus zugeschaltet sind. Wir wollen gemeinsam „erfahren, wie freundlich der HERR ist, und still nachdenken in seinem Tempel.“ (V. 4)
Höre mich, HERR, wenn ich rufe! Hab Erbarmen mit mir und antworte! Ich erinnere mich, dass du gesagt hast: »Sucht meine Nähe!« Das will ich jetzt tun und im Gebet zu dir kommen. Verbirg dich darum nicht vor mir, stoße mich nicht im Zorn zurück! Ich diene dir, und du hast mir bisher immer geholfen. Gib mich nicht auf, verlass mich nicht, du mein Gott und mein Retter! Selbst wenn Vater und Mutter mich verstoßen, nimmst du, HERR, mich dennoch auf. Zeige mir, was ich tun soll! Führe mich auf sicherem Weg, meinen Feinden zum Trotz. Liefere mich nicht ihrer Rachgier aus! Falsche Zeugen verklagen mich, sie speien Gift und Galle. Ich aber bin gewiss, dass ich am Leben bleibe und sehen werde, wie gut es Gott mit mir meint. Vertraue auf den HERRN! Sei stark und mutig, vertraue auf den HERRN! (V. 7-14)
David, der Beter des Psalms, schaut nicht auf sein Herz, seine Angst und seine Sorgen. Er fühlt zwar die Gefahr, aber er kreist nicht darum, sondern er sehnt sich nach Gottes Nähe und sucht ihn im Gebet. David wendet sich an Gott und schüttet bei ihm sein Herz aus. Ich bin einsam, aber Gott verlässt mich nicht! Ich bin unruhig, aber bei Gott ist Friede! Ich verstehe seine Wege nicht, aber Gott weiß den Weg für mich! Gott ist sehr wohl in der Lage, mit unseren Herausforderungen fertig zu werden. Lasst uns ihm vertrauen!