Im Melanchthonhaus spricht Prof. Dr. Uwe Swarat (Berlin-Elstal) am 14.03.2017 um 20 Uhr zum Thema:
„Der Christ zugleich gerecht und Sünder? Im Gespräch mit der Rechtfertigungslehre Luthers und Melanchthons“
Für Martin Luther gehörte zur reformatorischen Lehre auch die Überzeugung, dass der durch Glauben gerechtfertigte Mensch immer noch Sünder bleibe. Er sagte: Der Christ ist „gerecht und Sünder zugleich“ (lat. simul iustus et peccator). Diese Aussage ist schon zu Luthers Zeiten mit Kopfschütteln und Widerspruch zur Kenntnis genommen worden. Sie scheint die wirkliche Erneuerung des Menschen durch den Glauben nicht ernst zu nehmen und jedes Bemühen um Heiligung überflüssig zu machen. Außerdem scheint das Verhältnis des Christen zur Sünde im Neuen Testament anders als bei Luther bestimmt zu sein. Es wird nützlich sein, genauer hinzuschauen, was Luther mit seiner Aussage tatsächlich meinte, um sie dann an der Schrift zu prüfen.
Prof. Dr. Uwe Swarat ist Professor für Systematische Theologie und Studienleiter an der Theologischen Hochschule Berlin-Elstal.