Gott vertraut uns Menschen und lädt uns ein, IHM unser Vertrauen zu schenken. Das ist schon eine erstaunliche Entdeckung. Wenn die Bibel die Beziehung von Gott und uns Menschen beschreibt, spricht sie tatsächlich mit Vorliebe von Vertrauen, von Glauben.
Das ist umso erstaunlicher, als in den Religionen insgesamt das Verhältnis des Menschen zur Gottheit eher von Angst, Ungewissheit, Misstrauen, Unberechenbarkeit charakterisiert wird. Dem gegenüber lädt die Botschaft des AT wie die Verkündigung Jesu, zu rückhaltlosen Vertrauen zu Gott ein.
Wer sein tiefstes Vertrauen auf Gott setzt, hat der Angst etwas entgegenzusetzen. Was soll denn passieren? Niemand kann tiefer fallen, als in Gottes Hand. Und wer in seinem Herzen weiß „Ich bin geliebt und zwar von der höchsten Instanz, von Gott selbst“, erfährt immer wieder neue Kraft zum Leben. Ja, Gottvertrauen in Christus ist das Beste, was uns passieren kann.
Natürlich ist das alles andere als selbstverständlich. „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ sagte Lenin. Danach sollte man sich richten, wenn es um den Kauf eines Gebrauchtwagens geht oder um Wahlversprechen. Kontrolle ist manchmal unumgänglich, aber ohne Vertrauen versinken wir im Sumpf unmenschlicher Kontrollzwänge. Vertrauen ist ein Kind der Liebe, und Liebe erwartet Gutes, Erfreuliches, Heilendes. Das Vertrauen auf Jesus beschreibt das Herzstück des christlichen Glaubens.
Doch im Alltag fällt uns der mutige Sprung in Gottes ausgebreitete Arme oft schwer. Warum ist das so? Manchmal liegt das an einem falschen Gottesbild – oder an bitteren Enttäuschungen, die wir auf unserem Glaubensweg gemacht haben, sodass wir zu dem Schluss kommen „Vertrauen lohnt sich nicht“. Dennoch: Es gibt keine Alternative in unserem Leben zum Gottvertrauen. Nur dann erfahren wir, wie Gott uns trägt. Thomas Härry schreibt folgendes zu diesem Thema: „Nach meiner Erfahrung geht es nicht erst dann um die Vertrauensfrage, wenn die großen Schicksalsschläge drohen, uns den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Der normale Alltag an sich führt mich schon beinahe stündlich vor die entscheidenden Fragen: Ist Gott verlässlich? Kann ich ihm jetzt trauen, dass er führt, versorgt und hilft? Ist und bleibt er da, wenn ich ihn besonders brauche? Unser Alltag ist ein ständiges Training unseres Vertrauensmuskels. Letztendlich ist er eine fortwährende Vorbereitung auf die großen Vertrauensproben, wie sie im Leben eines jeden Menschen mehrmals an ihn herantreten.“
Lasst uns in diesem Jahr gemeinsam das Geheimnis des Vertrauens auf Jesus Christus durch unser Jahresthema neu entdecken. Denn Misstrauen ist keine Lösung. Vertrauen jedoch, durchgehaltenes Vertrauen, ist ein Stück Himmel auf Erden! Verschiedene Referenten werden dieses Thema 2019 aus verschiedenen Perspektiven beleuchten.