Der Psychologie-Professor Curt Richter hat in den 60er Jahren ein makabres Experiment durchgeführt. Er warf Ratten in ein Wasserbecken, aus dem sie sich alleine nicht befreien konnten. Obwohl Ratten gute Schwimmer sind, ließen sich manche Tiere schon nach wenigen Minuten sinken. Sie hatten sich aufgegeben und akzeptierten den Tod. Richter fischte einige der fast ertrinkenden Ratten aus dem Wasser, setzte sie aufs Trockene – und warf sie dann erneut in das Becken. Diese Ratten schwammen nun bis zu 60 Stunden im Becken.
Die Wissenschaftler erklärten das damit, dass die Ratten noch nie zuvor die Erfahrung gemacht hatten, dass sie jemand aus einer Gefahr rettete. Deshalb gaben sie nach 15 Minuten auf. Ihre Artgenossen mit der Verschnaufpause jedoch erlebten, dass Rettung möglich ist. Man hatte ihnen Hoffnung gegeben, die sie tagelang durchhalten ließ.
Wir kennen alle Beispiele, in denen Menschen durch Hoffnung Unvorstellbares überlebt haben – die Minenarbeiter in Chile, die Kinder in der Höhle in Thailand, Überlebende in Wüste, Dschungel oder auf hoher See… Hoffnung setzt Kräfte frei, die über Leben oder Tod entscheiden können.
Aber es gibt auch das andere Phänomen: Schwedische Wissenschaftler haben vor rund 20 Jahren bei Flüchtlingskindern das Resignationssyndrom entdeckt. Das Resignationssyndrom tritt besonders bei Kindern auf, die durch Erfahrungen von Folter, Verfolgung oder furchtbaren Fluchterlebnissen traumatisiert wurden. Hören sie von ihrer Abschiebung, fallen sie in einen komaähnlichen Zustand, essen und sprechen nicht mehr und brauchen wieder Windeln. Sie nehmen am Leben nicht mehr teil. Diese Kinder haben jegliche Hoffnung auf eine gute Zukunft verloren.
Hoffnung ist der Motor unseres Lebens. Hoffnung treibt uns vorwärts. Wo Hoffnung fehlt, geht nichts mehr. Hoffnung hält uns buchstäblich über Wasser.
Was macht sich in Eurem Leben gerade breit? Resignation über die Lage in der Welt, in Deutschland, in der Wirtschaft, in der Bildung, in der Gemeinde und in Eurem Leben? Oder Hoffnung auf die Möglichkeiten, Hoffnung auf Veränderung, Hoffnung auf die Zukunft und schließlich Hoffnung auf unseren Retter Jesus Christus?
Wir Christen haben auch eine Rettererfahrung gemacht. Wir wurden vor dem Ertrinken aus dem Sumpf der Sünde gerettet. Und seitdem steht über unserem Leben nicht mehr RESIGNATION, sondern HOFFNUNG!
Dann geht es uns wie dem Psalmisten, der bekennt (Psalm 146, 5):
„Glücklich aber ist der Mensch, der seine Hilfe von dem Gott Jakobs erwartet! Glücklich ist, wer seine Hoffnung auf den Herrn setzt!“