Die Sommerferien haben grad begonnen und es war soweit: Am Sonntag, den 30.07.23, trafen wir uns nach dem Gottesdienst an der Gemeinde um in Fahrgemeinschaften nach Hauenstein in die Pfalz zu fahren. Das Campgelände teilten wir uns mit den Rangers der Region West 8, welche ihre Lager neben unserem Campplatz bereits aufgebaut haben. Unser Campplatz sah gegen W8 noch sehr leer aus, aber uns erwarteten für die kommende Woche warme Sanitäranlagen (normalerweise werden diese aus Paletten, Planen und Gartenschläuchen von den Rangers selbst gebaut) und der volle Anhänger von Martin mit all unserem Material, was man zum Campen so braucht. Also hieß es erst einmal ausladen und aufbauen. Wir haben uns einen Bereich mit dem Stamm Hockenheim geteilt, sodass wir insgesamt 19 Personen in unserem Bereich waren. Durch super Teamarbeit, auch unter den Stämmen, waren wir richtig schnell und hatten bis zum Abendessen schon fertige Schlafplätze, sowie eine Überdachung für unseren späteren Essbereich. Dann wurde in großer Runde das Camp, unter dem Motto „Gemeinsam stark“, eröffnet.
Der nächste Tag begann mit wunderschönem Sonnenschein und wir hörten, nach einem kräftigen Frühstück, eine tolle Andacht zum Thema „Mut“. Das Gehörte durften wir gleich am selben Tag umsetzten. Jeder Stamm konnte den ersten offiziellen Camptag frei gestalten, die meisten bauten an ihren Stammplätzen weiter: Wir erweiterten unseren Essensbereich und den Feuertisch, ebenso wurde der Bau eines großen Eingangstores geplant. Nach dem ersten selbstgekochten Abendessen, begann das Abendprogramm für das gesamte Camp mit einem Theater über den jungen Tasso und sein Leben im damaligen Germanien. Da das Aufbauen nicht unanstrengend war, war es auch nicht schlimm, dass die Nachtruhe für unsere Kundschafter-Jungs schon um 21:30 Uhr begann. Die Pfadfinder durften eine Stunde länger wachbleiben, allerdings zeigte sich in den nächsten Tagen, dass das nicht unbedingt notwendig war.
Der zweite Camptag war leider nicht mehr so sehr von Sonnenstrahlen geprägt, das Wetter schlug langsam um und es begann sich leicht einzuregen. Dies hielt uns jedoch nicht davon ab, das Tagesthema „Einheit“, ganz individuell zu erleben. Am Nachmittag fand unsere Campolympiade statt, wo man als Team verschiedene Stationen durchspielen durfte. Diese waren ganz unterschiedlich, bei manchen ging es um Teamfähigkeit, bei anderen um Geschicklichkeit und Beweglichkeit, hingegen es bei wieder andern rein um Spaß ging. Nachdem sich alle bei der Olympiade ausgepowert haben, wurde gemeinsam im Stamm das Abendessen gekocht, wobei man immer die Zeit im Auge haben musste, denn bald war es wieder Zeit für das Abendprogramm und alle waren neugierig eine neue Geschichte aus Tassos Leben zu hören.
Am Mittwoch wollten wir als Campteilnehmer alle zusammen in das Freibad in der Nähe wandern, nur leider hat uns der Regen einen Strich durch dieses Vorhaben gemacht. So wurde von der Campleitung kurzerhand beschlossen, den Ausflug auf den kommenden Tag zu legen und das Workshop-Programm des kommenden Tages auf den heutigen Mittwoch zu legen. Die unterschiedlichen Workshops zogen sich durch den Vormittag und den Nachmittag. Man konnte Gebärdensprache lernen, Schlüsselanhänger und Schmuck basteln, eine Tennisball-Schleuder bauen und vieles mehr. Das Thema des Tages war „Vaterbild“, was nicht nur beim morgendlichen Appell, sondern auch im Theater, bei Tasso und seiner Familie, anschaulich angesprochen wurde. Am Abend durften die Kundschafter ein getrenntes Programm von den Pfadfindern genießen. Wir saßen im Stamm gemütlich am Feuer, während die älteren Pfadfinder und Pfadranger aus der Region eine Fragerunde mit dem Pastorenteam erleben durfte. Hierbei durfte zu allen Themen Fragen gestellt werden: Glaube, Freundschaft, Liebe, Schule, Familie, Pubertät, …
Trotz Regen am darauffolgenden Tag sind wir gegen Mittag ins Freibad gewandert und sobald wir dort ankamen hörte es auf zu Regnen. Das war wunderbar und hat uns in unserem Andachtsthema „Motivation“ sehr bestärkt. Auf dem Rückweg, es war keine weite Strecke, eigentlich nur den Berg auf der einen Seite hoch und dann auf der anderen Seite wieder runter, haben wir einen kleine n Zwischenstopp auf einem Aussichtsplateau gemacht. Diese Herrlichkeit der Berge zu sehen gab uns einen weiteren Motivationsschub für den restlichen Weg und auch für das restliche Camp, was leider doch sehr verregnet blieb. Dennoch konnten wir am Abend unser großes Ratslagerfeuer entzünden, bei dem sich viele Kinder zum ersten Mal und auch zum wiederholten Mal für ein Leben mit Jesus entscheiden konnten.
Der letzte offiziell ganze Camptag bot einen krönenden Abschluss mit einem tollen Geländespeil am Vormittag und einem Freundschafts-Fußball-Turnier der Region West 8 und unserer Region BW11 am Nachmittag. An diesem Tag durften wir die Sonne glücklicherweise wieder begrüßen, was nicht nur den Himmel erhellte, sondern auch die allgemeine Stimmung auf unserem Camp. Zusätzlich durften wir den Siegespokal des Freundschaftsspieles mit nach Hause nehmen, was zu lautstarkem Jubel führte. Doch nicht nur deshalb wollten wir jubeln und uns gegenseitig freuen. Der Tag stand unter dem Motto „Dienen“, was sich anfangs noch in Widerworte spiegelte, änderte sich im Laufe des Tages zur Freude anderen zu Helfen und zu Dienen. Mit diesen guten Gedanken wollten wir in die Nacht und die darauffolgende Zeit (auch nach dem Camp) blicken.
Samstag, der 05.08.23, war wohl der anstrengendste Tag: der Abbau stand an. Nicht nur, dass man sich von all den schönen Bauten des Camps verabschieden musste, sie mussten auch abgebaut und ordnungsgemäß verräumt werden. Wir hatten Glück und durften alles trocken abbauen, der Regen hatte gestern Mittag aufgehört. So konnten alle Zelte und Planen in der Sonne getrocknet werden und für die Einlagerung zusammengepackt werden. Nach dem Mittagessen, wurden alle Campteilnehmer in großer Runde verabschiedet und das Camp für beendet erklärt.
Es war eine nasse, aber dennoch wunderschöne und ereignisreiche Woche, die unsere Gedanken noch in nächster Zeit begleiten wird, auch, wenn uns der Alltag wahrscheinlich doch schneller wieder einholt, als wir es uns wünschen.